Verdi zur Situation bei der Berufsfeuerwehr Köln, report-k.de v. 01.03.2018

Köln | Die Diskussion über die Arbeitsbedingungen bei der Kölner Berufsfeuerwehr werden öffentlich diskutiert. Der für die Feuerwehr zuständige Dezernent, Stadtdirektor Keller, hat eine Anwaltskanzlei beauftragt, bei der sich betroffene Mitarbeiter melden können. Nach Medienberichten geht diese Zahl in die Hunderte. Jetzt meldet sich Verdi zu Wort und fordert eine differenzierte Betrachtung.

Verdi macht darauf aufmerksam, dass der Berufsfeuerwehr Köln und ihren Mitarbeiterinnen unterschiedliche Hilfesysteme, wie etwa der Personalrat, Betriebsärzte oder andere zur Verfügung stehen. Deutlich macht Verdi, dass Feuerwehrbeamte aus der besonderen Dienst- und Treuepflicht verpflichtet sind Überlastung anzuzeigen. Dabei handele es sich nicht um eine formale Lappalie, sagt Verdi. Gibt es Überlastungsanzeigen müssen die Führungskräfte Abhilfe schaffen. Dies spielt in der bisherigen öffentlichen Diskussion keine Rolle und weder Stadtdirektor noch die Leitung der Feuerwehr beziehen dazu Stellung.

Notfallsanitäter einstellen

Verdi macht auch auf die Entwicklung des Brandschutzbedarfsplans und des Rettungsdienstbedarfsplans aufmerksam. Dieser wurde erst 2016 durch den Rat verabschiedet und von dem mittelfristig, aber eben nicht kurzfristig eine Entlastung zu erwarten sei. Allerdings ist der Fachkräftemangel nicht hilfreich bei der Gewinnung von neuem Personal. Verdi schlägt nun vor Notfallsanitätern oder Rettungsassistenten einzustellen, um die Feuerwehrbeamten zu entlasten.
Verdi fordert eine Überprüfung der Führungskultur bei der Berufsfeuerwehr Köln

Verdi bezieht sich auf die Beschäftigtenbefragung bei der Stadt Köln von 2012, die im Jahr 2014 von Dr. Billhuber für den Bereich der Feuerwehr analysiert wurde. Diese ergab, dass 63 Prozent der Beschäftigten die Zufriedenheit mit der obersten Führungsebene als unterdurchschnittlich beurteilten. Den von Stadtdirektor Keller in Aussicht gestellten Ombudsmann lehnt die Gewerkschaft nicht ab, fordert aber eine stärkere Einbindung der vorhandenen Strukturen in die laufenden Prozesse.

Keller richtet Ombudstelle ein

Die Düsseldorfer Kanzlei „Hotstegs Rechtsanwaltsgesellschaft“ übernehme die Funktion einer „Ombudsstelle“ die generell zur absoluten Vertraulichkeit verpflichtet sei und nur auf besonderen Wunsch der Mitarbeiter Informationen anonymisiert weiterleiten werden, teilte die Stadt Köln heute mit. „Aus den ersten Gesprächen, die ich geführt habe, wird ersichtlich, dass in der Mitarbeiterschaft ein großer Kommunikationsbedarf besteht, wo Kritik aber auch Anregungen und Hinweise hierarchieübergreifend geäußert werden können. Diesem Bedürfnis möchte ich neben meinen eigenen Gesprächsrunden ergänzend mit der Einrichtung dieser Ombudsstelle entsprechen“, wird Stadtdirektor Dr. Stephan Keller in einer Mitteilung der Stadt zitiert.

Andi Goral

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