Krach im Knast – unter den Angestellten, bild.de v. 04.08.2015

25 Disziplinarverfahren

Von PETER POENSGEN und UWE WOJTUSCHAK

Wuppertal/Düsseldorf – Neuer Krach um die Jugend-JVA in Wuppertal-Ronsdorf, die doch eigentlich ein Vorzeige-Knast sein sollte: In diesem Fall geht es aber nicht um Knackis, sondern um den Chef.

Mehrere Bedienstete stecken in einem aus ihrer Sicht unbegründeten Disziplinarverfahren.

Zudem klagten fünf Mitarbeiter gegen dienstliche Beurteilungen und nicht erfolgte Beförderungen, berichtete am Montag der WDR.

Anstaltsleiter Rupert Koch soll 25 Disziplinarverfahren gegen seine Beamten eingeleitet haben, die teilweise noch laufen.

„Eine so hohe Anzahl ist uns aus anderen Anstalten nicht bekannt“, sagt Peter Brok, NRW-Chef des Bundes der Strafvollzugsbediensteten. „Ronsdorf ist bei uns schon seit zwei, drei Jahren ein Thema.“

Anwältin Dr. Nicole Wolf (vertritt drei Beamte): „Aus meiner Sicht war das Verhalten des Anstaltsleiters meinen Mandanten gegenüber teilweise sehr selbstherrlich.“ Von elf Klagen gewann sie bereits neun.

Ein Sprecher des NRW-Justizministers sagte zwar, das seien „normale personalrechtliche Streitigkeiten“ – und nicht auffälliger als anderswo.

Doch jetzt fordert CDU-Vizefraktionschef Peter Biesenbach einen Bericht von Justizminister Thomas Kutschaty (SPD). Biesenbach: „Wie auf dieser Basis ein geordneter Strafvollzug durchgeführt werden soll, ist mir schleierhaft.“

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